Die SAPV Passau feiert ihren zehnten Geburtstag in der Redoute

Zehn Jahre Betreuung von Sterbenden daheim – Einsatz für die Würde von Menschen

Seit zehn Jahren betreut die SAPV Passau Tag für Tag Menschen, die zu Hause sterben wollen. Menschen mit nicht heilbaren Erkrankungen und einem komplexen Symptomgeschehen, die eine nur noch begrenzte Lebenserwartung haben. In dieser Ausnahmesituation unterstützt das SAPV-Team die Angehörigen, setzt sich für Menschlichkeit am Lebensende ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SAPV stehen für Nähe in Momenten, in denen sich andere zurückziehen, für Hingabe, Professionalität und Menschlichkeit.

Von höchster fachlicher Kompetenz, freundlich, lösungsorientiert, unkompliziert

In der Redoute feierte die SAPV Passau „ihren“ großen Tag mit vielen Gästen aus Kliniken, Arztpraxen, der Politik und Verbänden. Grußworte sprachen Bürgermeister Armin Dickl und Wolfgang Gradel als Vertreter des Ärztlichen Kreisverbandes und des Hartmannbundes. Dickl wies darauf hin, für einen Fall in seiner Familie bereits das SAPV-Team in Anspruch genommen zu haben. Er hob hervor, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SAPV Passau „ihrer nicht einfachen Aufgabe mit Hingabe nachgingen und das Unausweichliche etwas besser machten“. Gradel erinnerte daran, dass es bei der Gründung der SAPV „durchaus kritische Stimmen gegeben habe, etwa weil sie Hausärzten Aufgaben abnehmen würde. Diese sind jedoch völlig verstummt“. Die Zusammenarbeit sei laut Gradel „von höchster fachlicher Kompetenz, freundlich, lösungsorientiert und unkompliziert“. Das SAPV-Team, betonte SAPV-Geschäftsführerin und Moderatorin des Abends Cornelia Behringer, stehe Betroffenen „mit Herz, Bauch und Kopf seit zehn Jahren Tag für Tag zur Verfügung“.

Gesprächsrunde zu Entwicklung und Perspektiven der ambulanten Palliativpflege

Ein treuer Wegbegleiter der SAPV Passau über viele Jahre hinweg ist Hermann Reigber, Geschäftsführender Leiter der Christophorus Akademie am Klinikum der LMU München. Bereits vor ihrer Gründung lernte er deren Initiatoren, Irene Fackler-Schwalbe und Christian Domes, in Kursen kennen. Reigber bildete viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SAPV Passau aus. Was macht die SAPV Passau aus? Reigber moderierte eine lockere Gesprächsrunde mit Fackler-Schwalbe, die den Aufbau der Einrichtung als Hauptgesellschafterin bis heute ganz wesentlich vorangetrieben hat, Dr. Tichomir Tomus, leitender Palliativmediziner des SAPV-Teams, und Behringer. In einem Rück- und Ausblick beleuchteten sie deren Entwicklung und Perspektiven in der ambulanten Palliativpflege.

Überforderung der Angehörigen durch die Wucht des Geschehens

Der Austausch zeigte den Gästen in der Redoute auf, welche Aufgaben die mittlerweile 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen, wenn sie jedes Jahr rund 400 schwerstkranke Menschen im familiären Umfeld betreuen. Angehörige seien, so Reigber, angesichts der Wucht des Geschehens in dieser intensiven Zeit oft überfordert. Im Mittelpunkt steht die Würde der Menschen, betonte Behringer. Jeder Patientin und jedem Patienten trete das SAPV-Team mit Respekt und Achtung entgegen, gleich welche Rahmenbedingungen es in seinem Umfeld vorfindet.

„Belodien“ und „Der merkwürdige Herr Bruckner“ vom Theaterensemble „die exen“

Das Klarinetten-Trio „Belodien“ umrahmte die Feier musikalisch. Nach den Ansprachen und der Gesprächsrunde, boten die zwei Puppenspielerinnen Dorothee Carls und Annika Pilstl vom Theaterensemble „die exen“ mit dem Stück „Der merkwürdige Herr Bruckner“ einen künstlerischen Leckerbissen. In einer Hommage zum 200. Geburtstag des berühmten Komponisten weckten sie ihn aus seiner ewigen Ruhe. „I hob ja Zeit, bin ja schon tot“, begann er aus seinem persönlichen Leben zu erzählen.